Schwangere in Pandemie weltweit gefährdet
Anlässlich des anstehenden Muttertages informiert die Initiative „Mutternacht“ über die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit von Frauen, Schwangeren und Müttern.
(Wien/OTS) – Täglich sterben mehr als 800 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt. „Müttersterblichkeit darf im 21. Jahrhundert kein Thema mehr sein. Frauen müssen daher bei der Gesundheitsversorgung, Selbstbestimmung, ihrer Unabhängigkeit und sozialen Stellung gestärkt werden“, fordert Petra Bayr, Nationalratsabgeordnete und Initiatorin der Plattform Mutternacht. Hinzu kam in den letzten zwei Jahren COVID-19 und dessen direkte Auswirkungen auf die Gesundheit von werdenden Müttern. Das Risiko für infizierte Schwangere sei ernst zu nehmen, erklärt Mirijam Hall, Ärztin an der Gynäkologie und Geburtshilfe der Klinik Ottakring in Wien: „Jede fünfte Schwangere, die mit Symptomen vorstellig wurde, musste letztendlich intensivmedizinisch behandelt werden. Das Risiko, eine Frühgeburt zu erleiden, ist mehr als dreifach erhöht. Schwangere vor einer Erkrankung zu schützen, muss unser oberstes Ziel sein.“ Daneben sind aber auch die indirekten Folgen der Pandemie nicht zu unterschätzen. „Durch Lockdowns kam es zu Unterbrechungen der geburtshilflichen Versorgung“, so Willibald Zeck, Koordinator des globalen Mutter-Neugeborenenprogrammes bei UNFPA. „Daher ist es wichtig, den Zugang zur Schwangerenvorsorge weltweit zu gewährleisten. Denn COVID-19 gefährdet Mütter und ihre Kinder – vor allem in Ländern des globalen Südens.“ Welche Herausforderungen eine Schwangerschaft für Frauen im globalen Süden mit sich bringt, sieht Huguette Sekpe, CARE Programmdirektorin im Tschad, einem der ärmsten Länder weltweit, täglich bei ihrer Arbeit: „Als schwangere Frau weiß man nicht, ob man die Schwangerschaft überleben wird.“ Aufklärung, Programme zur Stärkung von Frauen und ein verbesserter Zugang zur Gesundheitsversorgung können helfen. „Denn jede Frau, die aufgrund fehlenden Zugangs zu Gesundheitsversorgung, Informationen und Verhütungsmitteln stirbt, ist eine zu viel“, so Sekpe.
Belastungsprobe Pandemie: Müttergesundheit im globalen Fokus
Müttergesundheit im globalen Fokus Online-Pressegespräch am 4. Mai 2022
Im Gespräch mit:
Täglich sterben mehr als 800 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt. Die Pandemie hat die Situation für Mütter weltweit verschlechtert – besonders im globalen Süden. Viele Gesundheitssysteme sind wenig krisenfest und es fehlt am Zugang zur Schwangerschaftsvorsorge. Wo es Nachholbedarf und welche Lösungsansätze es gibt, diskutieren Expert:innen bei einem Online-Mediengespräch der Plattform Mutternacht.
· Petra Bayr, Abgeordnete zum Nationalrat und Gründerin der Plattform Mutternacht
· Mirijam Hall, Ärztin an der Gynäkologie und Geburtshilfe Klinik Ottakring in Wien
· Huguette Sekpe, CARE Programmdirektorin im Tschad
· Willibald Zeck, Koordinator des globalen Mutter- und Neugeborenenprogrammes bei UNFPA, New York
Online-Pressegespräch der Plattform „Mutternacht“ / Belastungsprobe Pandemie: Müttergesundheit im globalen Fokus
Datum: 04.05.2022, 10:00 – 11:00 Uhr
Ort: Online, Österreich