Im September 2015 hat die UN Generalversammlung die neue Agenda 2030 mit 17 nachhaltigen Entwicklungszielen beschlossen, die an die bisherigen UN-Millenniumsziele anknüpfen. Bis zum Jahr 2030 soll die Armut auf der Welt beseitigt, die Gleichstellung von Frauen und Männern vorangetrieben, die Kindersterblichkeit entscheidend gesenkt und dem Klimawandel entgegen gesteuert werden.
Das 3. nachhaltige Entwicklungsziel (Sustainable Development Goal, SDG) bezieht sich auf die Gesundheit aller Menschen und möchte die Müttersterblichkeitsrate senken. Die Weltgemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, den universellen Zugang zu adäquaten Gesundheitseinrichtungen und Leistungen der reproduktiven Gesundheitsfürsorge sicherzustellen und so die weltweite Müttersterblichkeit bis zum Jahr 2030 auf unter 70 je 100.000 Lebendgeburten zu senken.
Als Plattform österreichische Initiative setzen wir uns für die weltweite Verwirklichung des 3. nachhaltigen Entwicklungsziels ein, indem wir durch öffentlichkeitswirksame Aktionen die Aufmerksamkeit der Menschen in Österreich auf dieses Thema lenken und an ihre Solidarität appellieren.
Auf diese Weise wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass die österreichische Regierung ihre internationale Verantwortung wahrnimmt und ausreichende politische und finanzielle Mittel einsetzt, um folgende Ziele zu erreichen:
- Die Regierungen in den betroffenen Ländern werden aufgefordert, besonders in die Ausbildung von Mädchen zu investieren. Gut ausgebildete Frauen bekommen später und weniger Kinder (Vermeidung von Teenagerschwangerschaften), sie haben eher Zugang zu bezahlter Arbeit, sind ökonomisch unabhängiger, können selbstbestimmter und autonomer leben und ihre Familien besser unterstützen (längerer Schulbesuch und ausreichende Ernährung der Kinder). Frauen sollen ihr Recht auf Selbstbestimmung, wann und wie viele Kinder sie haben möchten, wahrnehmen können.
- Die Regierungen in den betroffenen Ländern werden aufgefordert und müssen dabei unterstützt werden, Maßnahmen zu ergreifen, welche die sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte von Frauen und Mädchen fördern. Dazu gehört der Zugang zu altersgerechter Information über Sexualität und Familienplanung für Männer und Frauen sowie die Bereitstellung moderner Verhütungsmittel.
- Die Gesundheitsvorsorge für werdende Mütter ist mit Hilfe wohnortnaher, adäquat ausgestatteter und kostenloser Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten. Dies gilt auch für alleinstehende schwangere Frauen und Teenager. Dazu gehören eine entsprechende Ausbildung von Gesundheitspersonal (ÄrztInnen und PflegerInnen) mit medizinischer und sozialer Kompetenz sowie die Bereitstellung von dringend benötigten Geräten, Medikamenten und Hilfsgütern.
- Viele Todesfälle von Frauen sind auf unsichere Abbrüche zurückzuführen. Frauen müssen die Möglichkeit haben, selbst über die Anzahl und den Zeitpunkt ihrer Nachkommen zu entscheiden und dürfen dabei nicht in die Illegalität getrieben werden. Gesundheitsbetreuung bei Schwangerschaftsabbrüchen ist zu gewährleisten.
- Weltweit müssen Kinderehen, Polygamie, die genitale Verstümmelung von Frauen und so genannte gefährliche Praktiken in allen ihren Formen bekämpft werden. In vielen Ländern gibt es bereits sinnvolle Programme zur Bewusstseinsbildung und Gesetze zur Verhinderung der genannten Missstände. Deren Umsetzung muss sichergestellt sein.
Wir möchten alle in Österreich lebenden Menschen aufrufen, an der Erfüllung dieser Ziele mitzuwirken, indem sie unser Anliegen weiter tragen und die Aktivitäten der Plattform österreichische Initiative Mutternacht unterstützen.
Die Ziele der Plattform österreichische Initiative können hier als PDF herunter geladen werden.